schwimmender Zementestrich

schwimmender Zementestrich

  • Definition: Bodenkonstruktion als schwimmender Estrich | Bestandteile: Zement

Zusammensetzung

  • Kies / Sand Ø 0 - 8 mm
  • Portlandzement CEM I 42.5
  • Wasser
  • Bewehrungsfasern (optional)

Kennwerte

Mechanik

BegriffWertEinheitSymbol
Rohdichte2'000 - 2'200kg/m³ρ
Druckfestigkeit20 - 30N/mm²σD
Zugfestigkeit1 - 8N/mm²σZ
Biegefestigkeit3 - 9N/mm²σBZ
Elastizitätsmodul30kN/mm²E

Wärme

BegriffWertEinheitSymbol
Wärmeleitfähigkeit1.4W/m·Kλ
Wärmespeicherkapazität1 - 1.13kJ/kg·Kc
Wärmeausdehnung0.01mm/m·Kα
Brandkennziffer6.3-BKZ
BrandverhaltensgruppeRF1--
  • BKZ 6.3 = nicht brennbar, schwache Qualmbildung
  • RF1 = kein Brandbeitrag

Feuchtigkeit

BegriffWertEinheitSymbol
Dampfdiffusionswiderstand15 - 50-μ

Eigenschaften

Beständigkeit

  • feuerbeständig / hitzebeständig
  • feuchtigkeitsbeständig

Allgemein

  • Widerstandsfähigkeit: abriebfest
  • Schalldämmung: sehr gut
  • Bodenheizung: geeignet
  • Aufheizzeit: lange, träge
  • Baufeuchtigkeit: hoch
  • Trocknungszeit: 1 cm Belagsstärke = 1 Woche Trocknungszeit (Faustregel)
  • Bauzeit: lange

Verwendung

  • Wohnungsbau
  • Industriebau, Gewerbebau
  • öffentliche Bauten

Dimensionierung

mit Bodenheizung

BegriffWertEinheit
Nenndicke*7 - 9cm
Feldgrösse< 30
Seitenlänge< 6m
Seitenverhältnismax. 1 : 1.5-
  • * = Standardanforderung = 8 cm

ohne Bodenheizung

BegriffWertEinheit
Nenndicke*5 - 7cm
Feldgrösse< 40
Seitenlänge< 8m
Seitenverhältnis< 1 : 2-
  • * = Standardanforderung = 6 cm

Bauablauf

Vorbereitungsarbeiten

  • Trittschalldämmung, Wärmedämmung verlegen
  • Randstellstreifen befestigen
  • PE-Trennfolie verlegen, dicht abkleben
  • Bodenheizung / Heizleitungen verlegen, befestigen, anschliessen

1. Schritt

  • Rohmaterialien: in Mischwerk auf Baustelle zu Zementmörtel gemischt
  • Zementdosierung: ~ 350 kg/m³
  • Bewehrung: Einlage von Stahldrahtnetz / Beimischung von Bewehrungsfasern (abhängig von Bodenbelagsart)

2. Schritt

  • Zementmörtel: mit Pumpendruckleitung zur Verwendungsstelle pumpen und einbringen

3. Schritt

  • Bodenleger: nivelliert Estrich anhand Meterriss
  • Schallbrücken: Boden von Wänden mittels Stellstreifen trennen
  • Dilatationsfugen
    • nach Raumgrösse, Form (siehe Feldeinteilung)
    • trennen auch Bodenbelag, Fugen sichtbar

4. Schritt

  • Oberflächenbehandlung
    • mit Taloschiermaschine eben abgerieben
    • zur Oberflächenverdichtung
  • Schutzmassnahmen
    • Belag drei Tage nicht begehbar
    • vor Frost, Hitze, Luftzug schützen
  • Heizung
    • Inbetriebnahme nach ~ 3 Wochen
    • Heiztemperatur Schrittweise zur Gebrauchstemperatur erhöhen
    • Heizprotokoll vor Inbetriebnahme erstellen
  • Einbau Bodenbelag
    • Plattenbelag: nach ~ 4 Wochen
    • Parkettbelag: nach ~ 8 - 12 Wochen